Was ist das Innovative an unserer Schule?

  • Orientierung von Erziehung und Unterricht am christlichen Menschenbild
  • Ganzheitliche Erziehung
  • Leben und Lernen in der Schulgemeinschaft
  • Durch Reformpädagogik geprägte didaktisch-methodische Formen (z.B. Montessori-Gedanken, jahrgangs- und fächerübergreifender Unterricht, offene Unterrichtsformen, selbstständige Schülerarbeit, schülerorientierter und lebensnaher Unterricht, wobei die staatlichen Vorgaben (Lehrpläne, Leistungsnachweise) umgesetzt werden, Binnendifferenzierung, individuelle Fördermaßnahmen)
  • Gesellschaftswissenschaftliches Profil mit sozial-diakonischer Ergänzung (z.B. Evangelische Religion als Pflichtfach, gemeinsame kirchliche Feste der Schulgemeinschaft in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchgemeinden, sozial-diakonische Schulpraktika)
  • Die Schule steht Schülerinnen und Schüler aller Religionen und Bekenntnisse wie auch Konfessions-/Bekenntnisfreien offen
  • Perspektivisch Inklusion
  • Frühzeitige und systematische Studien- und Berufsorientierung sowie Praktika
  • Unterricht erfolgt auf Grundlage der geltenden gesetzlichen Regelungen und Verordnungen für die staatlichen Schulen in Sachsen (Gleichwertigkeit der Ausbildungsziele)
  • Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften
  • Entstehung der Schule vollständig durch Elterninitiative, was ihr eine besonders positive, fast familiäre Atmosphäre im menschlichen Miteinander verleiht
  • Alle Schulangehörigen leisten ihren Beitrag durch Mitverantwortung und Mitarbeit bei der Gestaltung des Schullebens

Christlich-evangelische Ausrichtung der Schule

  • Durchführung eines verpflichtenden evangelischen Religionsunterrichts
  • Die Aufnahmekriterien der Schule sind nicht an eine Religionszugehörigkeit gekoppelt. Die Schule steht Schülerinnen und Schüler aller Religionen und Bekenntnisse wie auch Konfessions-/Bekenntnisfreien offen – eine Akzeptanz für die christlich-evangelische Ausrichtung der Schule wird erwartet.
  • Einen Teil der christlichen Erziehung nimmt die Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde vor Ort ein. Der Kontakt mit den christlichen Gemeinden vor Ort und das Vorleben christlicher Gemeinschaft bildet einen wichtigen Baustein zur Vermittlung des Gemeindelebens in den umliegenden Kirchgemeinden.
  • Der christliche Rahmen der Schule soll Werte für das Zusammenleben vermitteln, Halt geben bei der Entwicklung der Einrichtung und den Schülerinnen und Schülern einen selbstverständlichen Umgang mit dem Jahreskreis und christlichen Festen vermitteln. In Respekt vor den Menschen an dieser Schule wird jedem Einzelnen sein persönliches Entdecken und Wachsen in Glaubensfragen zugestanden und ermöglicht.

Zweite Fremdsprache

  • Ab Klasse 6 wird bei uns das Fach Spanisch als zweite Fremdsprache unterrichtet.

Reformpädagogisches Profil

  • Offene Unterrichtsformen, selbstständiges Arbeiten der Schülerinnen und Schüler, schülerorientierter und lebensnaher Unterricht, wobei die staatlichen Vorgaben (Lehrpläne, Leistungsnachweise) hinsichtlich Inhalten und Kompetenzentwicklung (Orientierung an fachübergreifendem Kompetenzkatalog) umgesetzt werden
  • Projektorientierter fachübergreifender Unterricht (feste wöchentliche Projektzeiten)
  • Differenzierte und detaillierte Rückmeldung über die Schülerleistungen (siehe Pensenbuch) u.a. durch detaillierte verbale Rückmeldungen
  • Frühzeitige und systematische Berufs- und Studienorientierung
  • Systematische Medienerziehung (orientiert an einem fachübergreifenden Medienkompetenzkatalog)

Lebensnahe Schulfächer

Neben dem klassischen Curriculum an Schulfächern und der zweiten Fremsprache Spanisch ab Klasse 6 bieten wir besondere Fächer an.
Diese Fächer formen den Begriff “Lernwelt” für uns. In den nächsten Abschnitten erfährst du mehr zu den einzelnen Fächern.

  • Fach Projektzeit (5 und 6 Klasse)
  • Fach Herausforderung (7 und 8 Klasse)
  • Fach Medienbildung (8 und 9 Klasse)

Außerdem findet wöchentlich ein Wechsel zwischen Schulplenum, Expertenrunde und Klassenleiterstunde in jeder Klassenstufe statt.

Projektzeit

Wer kennt es nicht? Das eigene Interesse liegt fernab der aktuellen Schulthemen und am liebsten würden wir uns mit unseren Hobbys beschäftigen.
Oder vielleicht hat der Unterricht Fragen aufgeworfen, die wir unbedingt für uns noch tiefgründiger klären wollen.

Die Projektzeit kommt ins Spiel

Hier dürfen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 und 6 im klassenverbindenden Unterricht eigenständig projektbezogen arbeiten. Eigene Interessen können gefördert und das projektbezogene Arbeiten in Gruppen trainiert werden.

Eigene Ideen können verwirklicht werden

Hier können Comics entstehen, ein Herbarium kann angelegt werden, Winddrachen können konstruiert, gebaut und getestet werden, eigene kleine Filme produziert oder eine Fingerboard-Skaterbahn gebaut werden. Es darf Theater gespielt, getanzt und musiziert werden. Es kommen wirklich viele spannende Ideen zutage, die wir in unserem vierköpfigen Lehrer-Team gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern versuchen umzusetzen. Einige Projektzeiten werden durch ein Oberthema bestimmt, so dass die Kinder am Anfang einen Orientierungsrahmen haben. Zum Beispiel wird in der Adventszeit der in der Schule stattfindende Adventsmarkt mitgestaltet.

Das Format ist dabei ein regelmäßiger 90-Minuten-Block pro Woche. Über einen längeren Zeitraum haben die Kinder Zeit, sich mit ihrem Thema auseinanderzusetzen. Am Ende der Projekterarbeitungsphase steht die öffentliche Präsentation, bei der Erziehungsberechtigte, Freunde und Interessierte in die Schule eingeladen werden. Wirf einen Blick auf die aktuellen Termine, um zu schauen, ob demnächst präsentiert wird.

Als hausaufgabenarme Schule möchten wir die Schülerinnen und Schüler nicht mit Hausaufgaben überhäufen. Wir verstehen Freizeit als etwas sehr Kostbares und bieten daher für die kleinen Klassen innerhalb der Schulzeit einen 90-Minütigen-Block pro Woche zum Üben und Trainieren an. Je nach Bedarf gibt es Aufgaben von den Fachlehrern. Eine Lehrkraft ist währenddessen anwesend und betreut die Kinder bestmöglich.

Regelmäßige Hausaufgaben sind bei uns nicht vorgesehen. Es kann ab und an passieren, dass eine Hausaufgabe anfällt. Einige Kinder freuen sich über freiwillige Lernaufgaben, so dass zu Hause der Stoff gefestigt werden kann. Vor Prüfungsleistungen wie z.B. Klassenarbeiten oder Tests muss selbstverständlich individuell von den Schülerinnen und Schülern zu Hause geübt werden.

Herausforderung

Die Herausforderung ist ein pädagogischer Baustein, den wir von der ESBZ in Berlin übernommen haben und welcher gut zu unserem Konzept passt. In der siebten Jahrgangsstufe bereiten die Schülerinnen und Schüler ihre Herausforderung vor, welche die ersten drei Schulwochen in Klasse acht einnehmen wird. Herausforderung bedeutet in diesem Fall, dass die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen oder alleine, in Begleitung eines neutralen Erwachsenen (also keiner Lehrperson, sondern beispielsweise eines Studierenden), ein sich vorher selbst gestecktes Ziel erreichen. Dieses Ziel kann zum Beispiel eine Fahrradreise nach Schweden sein oder die Unterstützung beim Aufbau eines Bio-Hofes oder eine Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg. Bei der Durchführung der Herausforderung wird oft deutlich, dass dabei auch der Umgang mit Anderen in der Gruppe eine Aufgabe darstellt, die es zu bewältigen gilt. So gerät manchmal das Reagieren auf unvorhergesehene organisatorische Schwierigkeiten in den Hintergrund von persönlichen Konflikten und Ärger. Hier eine Lösung zu finden und nicht aufzugeben, ist ein Weg, der Schülerinnen und Schüler oft bestärkt von dieser Zeit zurückkommen lässt. Im Anschluss an diese drei Wochen gibt es eine Präsentation zur jeweiligen Herausforderung vor Schulgemeinschaft, Eltern und Interessierten. Falls die Herausforderung im Einzelfall nicht angenommen werden kann, gibt es die Möglichkeit, während der Zeit den Unterricht in einer anderen Klasse zu besuchen.

Als Erfahrungsbericht und Erörterung im Fach Deutsch hier zwei Texte von Schülerinnen der achten Klasse aus dem Schuljahr 2017/18

Erörterung zum Thema „Herausforderung“

Elisa J. Liebscher
(Projekt „Pilgern von Mainz nach Strasbourg“)

Zu der Frage, ob andere Schulen das Projekt „Herausforderung“
anbieten sollten, gibt es verschiedene Meinungen.
Aber was ist das eigentlich, Herausforderung?
Bei dem Projekt werden Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse auf ihre eigenen Beine
gestellt.
In der 7. Klasse planen sie, was sie in 2-3 Wochen als Herausforderung
machen möchten.
Dabei haben sie 150 Euro zur Verfügung, müssen sich außerdem
außerhalb von Leipzig aufhalten und eine Begleitperson über 18 Jahren
mitnehmen.
Es gibt viele Möglichkeiten, was man in dieser Zeit machen kann, aber
das Ganze hat auch Nachteile. Denn meiner Meinung spricht als
wichtigstes Argument gegen die Herausforderung, dass viel Schulzeit
verpasst wird.
Der Unterricht muss nachgeholt werden, was ich jetzt in einigen
Fächern merke, da der Unterrichtsstoff zügiger abgearbeitet werden
muss und man zum Teil mehr Hausaufgaben hat.
Auch bedacht werden muss, dass vielleicht nicht alle Eltern die
finanziellen Kosten aufbringen können.
Wenn eine Person deshalb nicht an der Herausforderung teilnehmen
kann, könnte sich diese schnell ausgeschlossen und benachteiligt
fühlen.
Gegen die Herausforderung spricht außerdem die lange Planung.
In der 7. Klasse müssen dafür Unterrichtsstunden dazukommen, die im
Stundenplan Platz brauchen.
Die Projekte müssen in der Zeit gut geplant werden, was für manche
Schüler sehr schwer sein kann.
Die Planung in meiner Gruppe war zum Beispiel zwar
ausreichend, aber wir hätten es besser machen können.
Dies ist uns aufgefallen, als es um die Kilometeranzahl ging. Wir haben
am 2. Tag gemerkt, dass wir zu viel laufen müssen, das hätte besser
geplant sein müssen.
Man kann es aber auch anders sehen.
Wenn etwas nicht gut geplant ist, muss man Lösungen finden und
Konflikten aus dem Weg gehen oder sie lösen.
Dabei komme ich zu den positiven Aspekten der Herausforderung.
Bei uns gab es beispielsweise das Problem, dass wir kein richtiges
Mittag hatten. Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, wie wir
das Problem lösen können. Wir haben dann entschieden, etwas mehr
Essen für zwischendurch zu kaufen, was sich als sinnvoll erwies.
Was ich sehr wichtig an dem Projekt finde, ist, dass die
Selbstständigkeit gefördert wird.
Ich selbst habe das auf der Herausforderung gemerkt, wenn es um bestimmte Aufgaben
ging.
Anfangs musste man Aufgaben wie Abwasch noch aufteilen,
irgendwann war klar, was wann zu machen ist und jedem waren seine
Pflichten bewusst.
Auch jetzt danach merke ich es.
Planungen von Treffen, Organisationen und Schulaufgaben werden
selbst verantwortet und geplant.
Das meiner Meinung nach wichtigste Argument ist allerdings, dass die
Schüler in der Zeit sehr viel lernen.
Mir fiel es zum Beispiel auf, wenn es darum ging, auf Menschen zuzugehen.
Anfangs musste man sich noch überwinden, aber für mich wurde es
mit der Zeit immer leichter und es war schön, mit anderen in einen
Austausch zu kommen oder Fremde um Hilfe zu bitten.
Viel gelernt habe ich auch beim Kochen mit dem Gaskocher und bei dem
Umgang mit Geld, denn so viel hatte man ja nicht zur Verfügung.
Mit Beginn der Planung habe ich immer mehr Erfahrungen
gesammelt!
Zusammenfassend finde ich, dass das Projekt Herausforderung zwar
einige Unterrichtsstunden raubt, die alle nachgeholt werden müssen,
andererseits aber der Lerneffekt meiner Meinung nach enorm ist und
man dabei Dinge lernt, die man im Unterricht nie lernen würde.
Die Herausforderung sollte also, wie ich finde, an anderen Schulen
angeboten werden. Natürlich muss individuell geschaut werden, ob das
Projekt geeignet und gewünscht ist, aber ich finde es total schön, dass
es das Projekt an unserer Schule gibt!

Erörterung zum Thema „Herausforderung“

Ronja-Maria Poppitz, Klasse 8

Das Projekt Herausforderung umfasst eine dreiwöchige Aufgabe, die
man sich komplett selbst erarbeitet und bei der man von einer
außenstehenden Person begleitet wird. Herausforderungen können zum
Beispiel sein, mit dem Fahrrad zu fahren, zu wandern, oder auch einen
Zirkus zu besuchen.
Diese Entscheidung zur Herausforderung steht jedem frei.
Am schwierigsten stellt sich der Ausfall des Unterrichts dar, den man
später nachholen muss. Das bedeutet, nun in kürzerer Zeit den
Lernstoff zu bewältigen. Problematisch ist ebenso die sehr große
Verantwortung für die gesamte Planung, die sich manchmal
komplizierter als erwartet herausstellt. Manche Familien haben
weniger finanzielle Mittel, denn es bleibt nicht nur bei den 150 Euro.
Hinzu kommt Geld für die gesamte Ausrüstung. Das Projekt
Herausforderung kann misslingen, wenn das Geld knapp wird, Probleme
in der Gruppe auftreten und dadurch die Motivation sinkt. Natürlich
fehlt einem auch die Familie und man vermisst das Zuhause.
Und trotzdem sprechen viele Erfahrungen und Erlebnisse für die
Herausforderung!
Wichtig ist, mit fremden Menschen Kontakt aufzunehmen und zu
kommunizieren, was gewisse Überwindung bedeutet.
So mussten wir mit fremden Menschen telefonieren oder sie direkt auf
dem Weg ansprechen.
Ein Jahr immer an der Planung zu arbeiten und dran zu bleiben,
erforderte gegenseitige Motivation, hat uns aber gezeigt, dass es sehr
wichtig ist.
Während der Herausforderung bemerkten wir, dass für uns normale
Dinge wie Waschmaschine, Geschirrspüler oder Bett der pure Luxus
wurden, wir sie schon vermissten und ganz anders schätzen.
Jeder musste täglich Verantwortung für sich selbst und für die Gruppe
übernehmen. Die tägliche Essensplanung, die Wegplanung und anderes
hieß es zu bedenken. Hierzu zählt auch der Umgang mit Geld.
Eine große Herausforderung bedeutete das tägliche Miteinander ohne
Pausen. Wir mussten Lösungen finden, Konflikte bewältigen,
beispielsweise in Ruhe sprechen und fair sein.
Das Wandern ohne Pausen, Tag ein Tag aus, brachte uns an unsere
Grenzen. Ich lief nach 22 Kilometern nur noch wie ein Roboter und
trotzdem war ich erstaunt, was man schaffen kann.
Die Erfahrungen, die man sammeln konnte, waren oft Wahnsinn! Wir
lernten Menschen kennen, die uns aufnahmen und unglaublich lieb
waren.
Wir hatten das Gefühl, etwas Großes geschafft zu haben und alleine
Dinge zu bewältigen, denn wir hatten das Zeil erreicht!
Deshalb würde ich sagen, die Herausforderung ist sinnvoll, aber ein
nicht zu unterschätzendes, großes Projekt, welches mir meine Grenzen
und meine
Kraft gezeigt hat. Ich bin froh, mich dem gestellt zu haben.

Medienbildung

Ein solches Angebot gibt es in dieser Kombination in der Region Leipzig noch nicht.

Mehr zum Gesellschaftswissenschaftlichen Profil mit sozial-diakonischer Ergänzung

Mehr zum Schulfach Herausforderung

Schulkonzept Evangelisches Gymnasium Lernwelten
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